Wurfwiederholungen und Deckeinsätze - Begrenzungen ja oder nein?
Lange war ich auch der Meinung, man müsse Begrenzungen für Deckeinsätze von Rüden aussprechen und Wurfwiederholungen limitieren.
 
Das begründete sich zum Teil aus meiner Sicht und Erfahrung aus Würfen mit großer Wurfstärke.

Nun züchte ich eine Rasse mit kleiner Wurfstärke. Hier die Fakten meiner Zuchtstätte und meiner jetzigen Rasse:
Schipperke-Würfe: 9
aufgezogene Welpen: 29=100% (17R/12H)
davon mit Zuchtzulassung: 3R/2H=17,24% (2R/2H zusätzlich in Planung)
mit Zuchteinsatz:2R/2H=13,79%

Und damit ist der Prozentsatz meines Zwingers in meiner Rasse in Deutschland überdurchschnittlich hoch.
Dennoch sind es nur 13,79% die bisher etwas zur Zucht beigetragen haben.
Also habe ich 86,21% meiner Schipperke-Nachzucht an "private" Hundehalter gegeben.

Der Vollständigkeit halber die vorigen Würfe von nicht mehr gezüchteten Rassen:
American Staffordshire Terrier-Würfe: 2
aufgezogene Welpen: 16=100% (11R/5H)
davon mit Zuchtzulassung: 0/0
mit Zuchteinsatz: 0/0
 
Malinois-Würfe: 5
aufgezogene Welpen: 32=100% (17R/15H)
davon mit Zuchtzulassung: 3R/1H=12,5%
mit Zuchteinsatz: 2R/1H=9,38%


Warum sollte es verwerflich sein, wenn kaum/keine Nachzucht in die Zucht geht, gesunde und wesensfeste Würfe zu wiederholen,
wenn der Großteil den Zweck hat, eine glückliche Symbiose mit seinen Besitzern zu bilden, anstatt sich zu reproduzieren?
Sieht das Bild so aus, sind in meinen Augen keine Begrenzungen notwendig.

Begrenzungen sollten sich nicht auf Wiederholungshäufigkeit, sondern auf reellen Zuchteinsatz der Nachzucht stützen.

Hier müsste mit Augenmaß der Zuchtverantwortlichen agiert werden. Auch eine Prozentzahl kann nicht die Grundlage bilden,
denn hat bspw. ein Rüde nur einen Welpen gebracht, dieser geht in die Zucht, ist 100% seiner Nachzucht im Einsatz.

In meiner Rasse ist es durchaus möglich, erst in der dritten Wurfwiederholung die gewünschte Hündin zur Weiterzucht zu erhalten.
Von meinen neun Schipperke-Würfen, waren zwei reine Rüdenwürfe.

Weiter ist es durchaus möglich, dass sich Züchter für einen Wurf erst dann interessieren, wenn Gesundheit, Wesen (Leistung) passen.
Sprich wenn ein adulter Wurf durch Qualität auffällt, was gerade im Leistungs- und Showbereich zeitlich spät ist und wenn die Welpen längst platziert wurden.
Und insbesondere betrifft das die Gesundheitsauswertungen, die im Schnitt zwischen dem 12. und 24. Monat erfolgen.

Dann wird eine Wurfwiederholung für Züchter interessant, wenn aus dem vorigen Wurf kein Hund der Zucht zur Verfügung steht.
Fällt dann in der Wurfwiederholung nicht das gewünschte Geschlecht, Farbe oder was auch immer, muss es schon der dritte Wurf mit den gleichen Elterntieren sein.

Auch die Qualität der Nachzucht sollte nicht alleinige Grundlage für Limitierungen von Deckrüdeneinsätzen sein. Jeder Züchter weiß, dass eine Verpaarung aus zwei Hunden besteht.
Passen diese Hunde nicht zueinander und der Wurf wird qualitativ schlecht, bedeutet dieses nicht, dass beide Hunde mit einem anderen Partner verpaart nicht überdurchschnittlich gute Nachzuchtqualität haben könnten.

Ausschliessend für weitere Zuchteinsätze sollten selbstredend immer dominant auftretende Probleme gesundheitlicher/funktionaler Art sein, sofern diese nicht ohnehin schon vorher berücksichtigt werden konnten und sich gegen den Einsatz entschieden werden konnte.
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